Hinter mel_texts stecke ich, Melanie Alex, und freue mich sehr über deinen Besuch bei mir!
Von 1988 bis 2008 wohnte ich noch in Berlin (Lichtenberg, Prenzl. Berg & Friedrichshain) und bin dann 2008 dauerhaft in eine Kleinstadt nach Brandenburg gezogen, als meine Tochter unterwegs war. Hier lebe ich zusammen mit meiner Tochter, die mittlerweile 15 ist und meinem Sohn, er feiert in 2 Wochen seinen 6. Geburtstag.
Tag 0
An einem Donnerstag Mittag hatte ich es anscheinend in diesem wohlig warmen Bauch meiner Mom satt und machte mich 2 Tage vor dem Termin auf den Weg. Wenn ich gewusst hätte, was mich erwartet, hätte ich eigentlich noch bleiben müssen..
Ich erblickte also am 8. Dezember 1988 um 13:45 Uhr in einem Krankenhaus in Berlin-Lichtenberg das grelle Licht in dieser Welt.
Im wundervoll starken Sternzeichen Schütze mit dem Aszendenten Widder wurde ich geboren. Mein Vater wurde gerade 18 und meine Mutter 19. Geschwister hatte ich noch keine.
So viel zu den ersten Fakten.. :)
Es gibt Geschichten, die sind schwer zu Schreiben, weil so viel passiert ist.
Das wird kein bashing gegen meine Familie, sondern meine Geschichte.
Von allem ist etwas dabei:
Schmerzhaftes, Nichtbeachtung, Verleumdung, Scham, Missgunst, Neid,
hässliche Egospielchen, häusliche Gewalt,
mentale Vernachlässigung und psychischer & körperlicher Missbrauch.
Geprägt von all den negativen Gefühlen, wurde genau das paradoxerweise nicht vorgelebt:
Der Umgang mit den ganzen Schattenthemen die uns von klein auf begleiten und zu uns gehören.
Schmerz in jeglicher Form war immer präsent, aber er wurde niemals zugelassen.
Er hatte draußen zu bleiben, vor der Tür, um ja keinen Schaden anzurichten!
Und wenn er es doch einmal hinein geschafft hatte,
wurde ganz schnell nach einer neuen Wohnung
Ausschau gehalten und die Kisten gepackt.
Wenn ich es richtig rekonstruiert habe anhand meiner Schulzeugnisse und 5 Schulwechsel,
waren es 12 Umzüge in den Stadtteilen Lichtenberg, Prenzlauer Berg & Friedrichshain,
bis ich mit 18 Jahren dann schnellstmöglich gegangen bin.
Schreiben, Filme sehen & Musik hören waren eine der wenigen Konstanten in meiner Kindheit.
Songs, Wörter, Texte, Bücher -
all das konnte ich wenigstens in Kisten packen und mich darin flüchten wenn ich wieder nicht wusste,
wie ich in der neuen Klasse ankommen würde und ob ich neue Freunde finden werde...
Ich möchte dir von einer schönen Zeit erzählen. Da muss ich ca. 7 gewesen sein bis etwa 9.
Das war die schönste Zeit die ich hatte!
Meine Mom hatte zum 1. mal geheiratet und wir hatten eine wirklich schöne, ideale 3 Raum Wohnung in Prenzlauer Berg.
Als wir eingezogen sind, erinnere ich mich, wie ich vor dem 1. Schultag mit den neuen Nachbarn von genau gegenüber gesprochen hatte und die Mom sagte mir, dass ihr Sohn in meinem Alter sei und ich soll doch mal rein kommen. Gesagt, getan.
Wow, solch einen ungezwungenem willkommenen Moment hatte ich zuvor kaum so erfahren.
Als ich ihre genauso große und tolle Wohnung betrat, traf ich auf den einen Jungen in meinem Alter und seinen kleineren Bruder.
Sie zockten gerade irgendwas auf einer Spielekonsole und ihr wunderschöner, großer goldener Collie wuselte mittendrin herum.
Es war so lebendig & wohlig warm bei ihnen!
Ich stellte mich vor.
"Hallo, ich bin Melanie."
"Hallo, ich bin Pascal."
"Ich gehe ab Montag auf die Schule um die Ecke!"
"Da gehe ich auch hin!"
"Auch in die 2. Klasse?"
"Ja, ich bin in der 2c."
"Wirklich?? Das ist auch meine neue Klasse!"
Mein Herz schlug Purzelbäume.
Und von da an waren Pascal und ich oft zusammen, haben ständig Hausaufgaben von Tür zu Tür gemacht, weil keiner raus durfte. :)
Wenn Sailor Moon anfing, haben uns verabschiedet. Zack, Tür zu.
Erinnerungen an unsere Wohnung habe ich so gut wie keine, ich spüre auch keine Wärme, da ist nichts.
Aber an seine Wohnung erinnere ich mich noch ziemlich gut! Ich weiß genau noch wo das Doppelstockbett links im 1. Zimmer stand, die Schrankwand mit dem Röhrenfernseher und der Spielekonsole, das Wohnzimmer war dahinter mit dem kleinen Balkon zum Hof & Zwischengang raus. Ich weiß noch genau wo die Couch stand, und wie es in der Küche und im Bad war. Ich habe das Familienleben bei ihnen so sehr geliebt.
Pascal hatte strohblonde Haare, einen aalglatten und zuckersüßen Topfschnitt (wie Aaron Carter ihn damals hatte :)), strahlend blaue Augen und war gleich groß wie ich.
In diesen 1,5 Jahren war ich so glücklich wie davor und danach nicht mehr.
Meine besten Freundinnen Franzi, Luise, Jessica, Anja & Luisa sowie meine 1. Liebe Pascal habe ich nach meinem Wegzug noch oft versucht zu besuchen und den Kontakt zu halten aber das klappte nicht mit allen.
Es war meine Lieblingszeit, mit meinem Lieblingsfreunden, Lieblingsorten, Lieblingsgeschichten, Lieblingserfahrungen.
Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören. :)
Ich bin zum 1. Spiel von Deutschland zur EM verabredet :)
Wir lesen uns bald wieder,
Mel
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